Was sind die Vor- und Nachteile verschiedener Kielformen?

Wir alle segeln aus verschiedenen Gründen, in unterschiedlichen Revieren und auf unsere jeweils eigene Art. Daher macht es Sinn, dass es nicht den einen optimalen Kiel für alle Zwecke gibt. Wir bei Sirius möchten dennoch die jeweils perfekte Yacht für jeden individuellen Eigner bauen. Dazu gehört auch eine Auswahl verschiedener Kielformen – mindestens sechs verschiedene Optionen für jedes unserer Modelle. Das ist eines der Dinge, die uns von anderen Werften unterscheidet.

Wir bieten drei verschiedene Kielarten: Mittelkiel, Doppelkiel und variabler Tiefgang. Alle unsere Kiele sind in vieler Hinsicht hervorragend, doch jede Art von Kiel hat auch gewisse Nachteile. Das ist natürlich nicht nur bei Sirius so. Der Kiel bestimmt mit die Einsatzmöglichkeiten der Yacht und von daher ist es wichtig, die richtige Art von Kiel zu wählen.

Dies sind die Kiele, die wir derzeit anbieten:

Standard Mittelkiel (310DS, 35DS, 40DS)
Performance Mittelkiel (310DS, 35DS, 40DS)
Medium Mittelkiel (310DS, 35DS, 40DS)
Mittelkiel mit wenig Tiefgang (310DS)
Doppelkiele mit wenig Tiefgang (310DS, 35DS, 40DS)
Performance Doppelkiele (35DS, 40DS)
Schwingkiel (310DS, 35DS, 40DS)

Sirius Yachts - Whichever keel you choose they all have the same stability
Für welchen Kiel auch immer Sie sich entscheiden, tief oder flach, doppelt oder einfach, sie liefern alle die gleiche Stabilität

Wird die Hochseetauglichkeit durch die Wahl des Kiels beeinflusst?

Bei Sirius Yachten absolut nicht. Die Wahl des oder der Kiele beeinflusst weder das aufrichtende Moment der Yacht, noch beeinträchtigt dies deren Seetauglichkeit in irgendeiner Weise.

Für welchen Kiel auch immer Sie sich entscheiden, tief oder flach, doppelt oder einfach, sie liefern alle die gleiche Stabilität. Dies erreichen wir, indem wir mehr Gewicht in die Enden der flacheren Kiele bringen, so dass der kürzere Hebel durch ein höheren Ballastanteil ausgeglichen wird. Die allermeisten Langfahrten und Weltumsegelungen mit Sirius Yachten wurden mit Doppelkielen oder flach gehenden Varianten gemacht.

Sirius Yachts - Most circumnavigations in Sirius Yachts have been made with twin-keel or shallow fin keel
Unsere Eigner, die vom Regattasegeln kommen, wollen immer einen Kiel haben, der so tief und so leicht ist wie es ihnen ihr Revier erlaubt, ob nun als Mittel- oder Doppelkiel

Beeinflusst der Kiel die Segeleigenschaften?

Da unsere flachen Kiele schwerer sind, dämpfen sie die Bewegungen auf See. Doch gleichzeitig muss man mit den Segeln oder dem Motor mehr Gewicht ins Laufen bringen. Wenn man erst einmal unterwegs ist, macht das keinen Unterschied mehr, aber beim Wenden oder Halsen oder wenn man nicht sehr gut steuert wird man etwas an Segelleistung verlieren. Durch den geringen Tiefgang büßt man auch ein paar Grad Höhe am Wind ein, im Vergleich zu ihren Schwesterschiffen mit tieferen Kielen, aber alle sind gute Allround-Yachten. Unsere Eigner, die vom Regattasegeln kommen, wollen immer einen Kiel haben, der so tief und so leicht ist wie es ihnen ihr Revier erlaubt, ob nun als Mittel- oder Doppelkiel.

Sirius Yachts - performance fin keel
Unser Performance-Mittelkiel ist für alle Modelle verfügbar. Dieser hat ein Profil aus Gusseisen und eine Bleibombe am unteren Ende

Vor- und Nachteile von Mittelkielen

Der Standardkiel auf unseren Yachten ist der Mittelkiel. Die meisten Segelyachten haben einen solchen Kiel, weil dieser auf allen Kursen zum Wind die besten Allround-Eigenschaften bietet. Durch den tief sitzenden Ballast hat eine solche Yacht auch die angenehmsten Bewegungen im Seegang. Der gravierendste Nachteil ist der große Tiefgang. Und es ist natürlich extrem wichtig, dass man nicht bei fallender Tide aufläuft, denn Mittelkielyachten können ohne zusätzliche Hilfen nicht trocken fallen, sondern müssen dazu entweder an einer Pier längsseits liegen oder spezielle Wattstützen haben. Einige Yachten mit besonders schmalen Kielen sind nicht dafür gebaut, auf dem Kiel zu stehen, wenn sie an Land sind und benötigen daher besondere Lagerböcke, da sich sonst der Rumpf durch sein eigenes Gewicht verformen könnte. Im Gegensatz dazu kann jede Sirius so lange wie auch immer nötig auf ihrem eigenen Kiel stehen, ohne dass es dadurch ein strukturelles Problem geben würde.

Wir bieten vier verschiedene Arten von Mittelkiel an. Die Standardversion auf der 310DS, 35DS und der 40DS ist vollständig aus Gusseisen. Dieser bietet das meiste fürs Geld, gute Segelleistungen und lebendiges Steuerverhalten. Es ist die Option mit dem größten Tiefgang unter unseren Festkielen. Wenn Sie weniger Tiefgang haben möchten, sollten Sie sich unsere anderen Optionen anschauen.

Unser Performance-Mittelkiel ist für alle Modelle verfügbar. Dieser hat ein Profil aus Gusseisen und eine Bleibombe am unteren Ende. Die strukturelle Festigkeit von Gusseisen bedeutet, dass dies auch das schmalste Profil ist. Blei hingegen ist dichter als Eisen und das gleiche Volumen an Blei wiegt etwa 1,4mal soviel wie Gusseisen. Und mehr Gewicht bedeutet auch mehr aufrichtendes Moment. Die Kielbombe aus schwerem Blei hat weniger Volumen und daher auch weniger Widerstand beim Segeln, was zu einer besseren Performance führt.

Eine Bleibombe ist auch beim Auflaufen oder bei einer Kollision unter Wasser sicherer. Blei ist weich und kann durch Nachgeben und Deformation bis zu 60 Prozent der Aufprallenergie absorbieren. Nur 40 Prozent der Kräfte werden durch den Kiel in das verstärkte Laminat der Kielaufhängung übertragen. Eine Bleibombe ist sehr einfach wieder in Form zu bringen und wird nicht rosten, wo die Farbe beschädigt ist. Wir können weniger Volumen an Blei benutzen als mit Eisen und dennoch eine bessere Stabilität erreichen als mit einem Kiel, der nur aus Gusseisen besteht. Wir können auch den Tiefgang des Kiels reduzieren und dennoch eine hervorragende Stabilität erhalten. Allerdings ist Blei auch teurer als Eisen und die Bombe muss natürlich besonders sicher am Kiel befestigt sein, so dass diese Option auch etwas mehr kostet.

Falls Sie weniger Tiefgang haben möchten, bieten wir auch einen gemäßigten Mittelkiel (medium) an. Bei der 310DS und 35DS wird der Tiefgang damit um etwa 40 Zentimeter reduziert, bei der 40DS um 55 Zentimeter. Wie der Performance Kiel hat auch dieser ein Profil aus Gusseisen mit Bleiballast am Ende. Um die gleiche Lateralfläche zu gewährleisten ist der Kiel in Längsrichtung etwas länger. Dies erhöht die Kursstabilität des Bootes, dafür gibt es jedoch leichte Abstriche bei der Lebendigkeit und beim Manövrieren.

Für unsere 310DS bieten wir auch einen sehr kurzen Kiel an, eine spezielle Version für wirklich flache Reviere. Dieser Mittelkiel hat den geringsten Tiefgang von allen unseren Modellen mit festen Kielen und hat mit 1,15 Meter sogar noch 10 Zentimeter weniger Tiefgang als der Doppelkieler. Dieser Kiel ist dafür in Längsrichtung erheblich länger (2,24 Meter am oberen Ende im Vergleich zu 0,7 Meter beim Standardkiel) und bietet die beruhigende Kursstabilität eines traditionellen Langkielers, jedoch mit deutlich besseren Manövriereigenschaften.

Sirius Yachts - twin keel
Wenn Sie in Tidengewässern unterwegs sind, werden Sie die Doppelkiele schnell zu schätzen lernen

Vor- und Nachteile von Doppelkielen

Unsere Doppelkieler sind die beliebteste Option. Etwa 70 bis 80 Prozent aller Sirius-Yachten werden so ausgeliefert, bei der DS40 sind es sogar 90 Prozent. Einige Menschen glauben immer noch, dass Yachten mit Doppelkielen wesentlich schlechter segeln. Das war in der Vergangenheit einmal so, aber mit den modernen und sorgfältig entworfenen Doppelkielen von Sirius ist das nicht mehr der Fall. Wir haben schon viele Vergleichstests mit zwei Booten gemacht, eins davon mit Mittelkiel und das andere mit Doppelkielen, die oftmals Stundenlang gegeneinander segelten. Gesteuert von uns selbst, von den Eignern, oder von JournalistInnen verschiedener Segelmagazine. Und immer waren die Boote am Ende einer langen Kreuzstrecke höchstens eine oder zwei Bootslängen auseinander, wenn überhaupt. Am Ende vieler solcher Vergleichstests konnten die Crews noch nicht einmal sagen, ob sie nun das Schiff mit Mittel- oder das mit Doppelkielen gesegelt hatten.

Wenn Sie in Tidengewässern unterwegs sind, werden Sie die Doppelkiele schnell zu schätzen lernen. Nicht nur, dass sie weniger Tiefgang haben als der typische Mittelkieler, sondern sie geben auch die Möglichkeit, mit der Yacht trocken zu fallen. Für einen besonders ruhigen Nachtschlaf ohne Bootsbewegungen, um Reviere zu erkunden die anderen verschlossen bleiben oder auch für stark reduzierte Kosten in Bezug auf Liegeplätze oder Schiffspflege.

Siriius Yachts - performance keels have a deeper draught and thinner chord
Die Performance Kiele sind tiefer und schmaler, so dass es sich hier beim Segeln und manövrieren etwas lebhafter anfühlt

Wir bieten zwei Arten von Doppelkielen an, Performance oder wenig Tiefgang. Beide Versionen haben Profile aus Gusseisen mit Bleiballast am Ende. Die Performance Kiele sind tiefer und schmaler, so dass es sich hier beim Segeln und manövrieren etwas lebhafter anfühlt. Die kürzeren Kiele sind in Längsrichtung breiter, dafür kann man flachere Gewässer anlaufen. Und wie bei allen Kielformen haben auch Doppelkiele ein paar Nachteile. Sie sind teurer als ein Mittelkiel, und beim schnellen Segeln mit Krängung im Seegang kann es ab und zu Geräusche geben, wenn sich etwas Luft unter dem Luvkiel sammelt und dann herausgepresst wird. Und wir haben bis jetzt noch keinen Eigner gefunden, der gerne zwischen den Kielen das Antifouling aufträgt. Aber das muss ja zum Glück auch höchstens einmal im Jahr gemacht werden, denn bei Doppelkielen kann das Antifouling auch länger halten. Denn solch ein Schiff kann in Tidengewässern an einem trockenfallenden Liegeplatz liegen, wo der Rumpf insgesamt weniger Zeit im Wasser ist. Und unterwegs auf einem längeren Törn kann man immer mal das Unterwasserschiff schnell reinigen, wenn man sich zwischen zwei Tiden trockenfallen lässt.

Unsere Yachten stehen ohne Probleme auf hartem Boden, wie etwa im Winterlager oder den zum trockenfallen bestimmten Flächen. Bei weichem Untergrund wirkt das Ruder als weitere Stütze. Die Ruder unserer Doppelkielyachten sind extra für diesen Zweck besonders stabil konstruiert. Eine Delrin-Scheibe nimmt das Gewicht des Rumpfes auf und die Unterseite des Ruders ist wie ein Flügel verbreitert, um eine bessere Standfestigkeit und Lastenverteilung zu gewährleisten.

Sirius Yachts - we don’t use a grounding plate to take the weight of the yacht
Wir benutzen keine besondere Bodenplatte, auf der die Yacht mit ihrem Gewicht liegt, denn unsere Yachten sitzen auf der Vorderkante des Schwingkiels

Variabler Tiefgang mit Schwingkiel

Wir sind einer der wenigen Hersteller, die Yachten mit variablen Tiefgang anbieten. Es gibt bei der Bezeichnung für Yachten mit beweglichem Kiel ein ziemliches Durcheinander, oft wird generalisierend von einem „Hubkieler“ gesprochen. Das umfasst dann sämtliche Boote mit Schwert, variablem Tiefgang, Hubkielen oder Schwingkielen. Bei Sirius sind wir der Meinung, dass eine Yacht mit beweglichem Kiel allen Ballast im Kiel tragen und dieser Kiel sich ganz in den Rumpf einholen lassen sollte.

Sirius Yachts - swing keel has a ballasted fin with a single pivot point
Ein Schwingkiel ist ein Ballastprofil, welches am vorderen Ende drehbar aufgehängt ist, so dass der Kiel nach hinten und oben in das Boot hinein klappen kann

Rein technisch gesehen ist ein beweglicher Kiel einer, der sich hoch oder herunter bewegen lässt und der dem Boot die Möglichkeit gibt, bei Niedrigwasser trocken zu fallen. Ein Hubkiel ist dabei ein Ballastkiel, der vertikal bewegt wird. Ein Schwingkiel ist ein Ballastprofil, welches am vorderen Ende drehbar aufgehängt ist, so dass der Kiel nach hinten und oben in das Boot hinein klappen kann. Dann gibt es weitere Variationen zum Thema, beispielsweise den „Kielschwerter“, der zwar den Tiefgang reduzieren, aber nicht trockenfallen kann. Andere wiederum haben den Ballast nur zum Teil im Kiel, zum Teil auch in einer schweren Bodenplatte verteilt. Alle diese Kiele bieten aber das nötige aufrichtende Moment und die ebenfalls nötige Lateralfläche. Unser Schwingkiel ist dabei besonders effektiv, denn er hat ein NACA Profil für höchste Effizienz.

Ein „Integralkieler“ hat ein Schwert als Lateralfläche, welches jedoch nur 15 bis 20 Prozent des Ballastes in sich trägt. Der größte Teil vom Ballast befindet sich im Rumpf oder in einer schweren Bodenplatte. Diese Version ist relativ üblich, weil sie einfacher zu bauen ist. Allerdings: Je tiefer der Ballast, desto höher die Stabilität der Yacht, desto komfortabler sind ihre Bewegungen im Seegang und desto mehr Segel kann sie tragen. Der Ballast ist im Idealfall also so tief unten am Kiel wie möglich – daher haben Regattayachten so tiefe, schmale Kiele mit langen Ballast-Torpedos am Ende. Aber dies sind keine brauchbaren Fahrtenschiffe.

Unsere Kiele haben daher mehr Gewicht und Ballast am unteren Ende, auch beim Schwingkiel. Dieser ist im unteren Profilbereich verbreitert um dort mehr Gewicht aufzunehmen. Das hat man bei Integralkielen nicht.

Es mag überraschend sein, dass viele Eigner zunächst denken, der Schwingkiel wäre für sie die beste Option. Manchmal ist das der Fall, aber etwa 98 Prozent derjenigen, die uns ursprünglich wegen dem Schwingkiel angesprochen haben, segeln am Ende mit einem Doppelkieler davon.

Sirius Yachts - drying out
Beim Trockenfallen ist der Propeller nicht immer geschützt, beim Doppelkieler dagegen ist er vollkommen frei vom Boden

Die Nachteile eines beweglichen Kieles

Ein beweglicher Schwingkiel eröffnet beim Segeln mehr Möglichkeiten. Sollte man im Wasser einen Gegenstand treffen, wird der Kiel nachgeben und nach hinten klappen. Und natürlich hat man damit den geringsten Tiefgang. Aber es sind tatsächlich nur 40 bis 50 Zentimeter weniger als bei unseren flachen Doppelkielen. Auf der anderen Seite ist ein Schwingkiel komplex zu bauen und daher teurer, es hat auch Auswirkungen auf den Innenraum und den Antriebsstrang für den Motor. Schließlich benötigt man Doppelruder, mit denen sich das Boot in einer Marina weniger gut manövrieren lässt. Man kann bei Sirius ein drittes, zentrales Ruder bekommen, welches diesen Nachteil wieder ausgleicht. Aber auch das erhöht wiederum die Kosten.

Mit einem Schwingkiel ist es bei der Sirius 40DS und der 310DS notwendig, eine Propellerwelle zu verwenden. Diese ist weniger effektiv und verursacht unter Umständen etwas mehr Geräusche und Vibrationen. Beim Trockenfallen ist der Propeller nicht immer geschützt, beim Doppelkieler dagegen ist er vollkommen frei vom Boden. Ebenso wie der Rumpf selbst, so dass man sich beim Doppelkieler keine Sorgen machen muss um vielleicht herum liegende Steine oder andere Dinge, die das Schiff beschädigen könnten. Da der Rumpf quasi frei in der Luft steht, kann man dann auch ganz einfach beispielsweise die Anoden wechseln. Ohne sich dazu auf den Bauch legen zu müssen oder gar ein Loch in den Sand zu graben.

Wer also mit einem Schwingkiel liebäugelt, sollte sich die Vor- und Nachteile möglichst genau überlegen. Wer alle Konsequenzen und Eigenschaften einer Schwingkielyacht bedenkt, kommt oft zu dem Schluss, dass diese die eigenen Möglichkeiten eher einschränkt. Sie könnten stattdessen auch mit einem Doppelkiel segeln, damit trockenfallen, bessere Manövriereigenschaften genießen und dabei auch noch Geld sparen. Wenn man nicht den absolut geringsten Tiefgang benötigt – 0,75 Meter auf der 310DS, 0,9 Meter auf der 35DS oder 0,95 auf der 40DS – dann ist ein Doppelkieler oft die bessere Alternative.

Sirius Yachts - keel attachment
Jeder Kiel hat einen breiten Flansch am oberen Ende, mit dem er in einer entsprechenden, verstärkten Vertiefung im Rumpf sitzt

Wie sind die Kiele befestigt?

Die Befestigung der Kiele am Rumpf ist mindestens so wichtig, wie ihr Design an sich. Alle unsere festen Kiele sind durchgebolzt. Jeder Kiel hat einen breiten Flansch am oberen Ende, mit dem er in einer entsprechenden, verstärkten Vertiefung im Rumpf sitzt. So werden die Kräfte vom Kiel, oder von den Kielen, gleichmäßig auf den Rumpf übertragen. Die Kiele werden mit dem Rumpf verklebt und verbolzt. Wir verwenden bis zu zwölf 20 und 24 Millimeter Bolzen pro Kiel, die durch gewalzte Edelstahlplatten im Inneren des Rumpfes geführt werden, um die Lasten gleichmäßig auf das vollständig laminierte Kielgitter zu verteilen. Dieses wiederum reicht bis zu den Püttingen und trägt auch die Mastverstärkung.

Für den Schwingkiel laminieren wir eine kräftige Kielbox als festen Teil des Rumpfes, in der sich der Kiel selbst, aber auch die Hydraulik zum Bewegen des Kiels befindet. Wir benutzen keine besondere Bodenplatte, auf der die Yacht mit ihrem Gewicht liegt, denn unsere Yachten sitzen auf der Vorderkante des Schwingkiels. Integralkieler mit dem Großteil des Ballastes in der Bodenplatte haben diesen Ballast nicht tief unten im Kiel, sondern weiter oben im Rumpf. Das beeinträchtigt die Stabilität, denn je tiefer das Gewicht, desto besser ist es.

Wir mögen auch keine Bodenplatten, weil diese den Rumpf großflächig auf dem Boden aufliegen lassen. Bei uns bleiben zehn bis 15 Zentimeter Kiel außerhalb des Rumpfes auch dann, wenn der Kiel eingeholt ist. Meistens reicht das aus, um den Rumpf frei vom Boden und allem, was ihn dort beschädigen könnte, zu halten.

Das Problem zu großer Formstabilität

Da sie nur 15 bis 20 Prozent ihres Ballastes im Kiel haben, können sich die meisten Yachten mit beweglichen Kielen und Integralkieler für die benötigte Stabilität nicht auf den Kiel verlassen. Die Rümpfe müssen daher mit einer zusätzlichen Formstabilität entworfen werden. Das bedeutet, dass der Rumpf breiter und flacher wird. Ein Schiff mit flachen Unterwassersektionen ist jedoch keine komfortable Hochseeyacht; sie verhält sich weder besonders angenehm im Seegang, noch ist sie bei Wellen und böigem Wind einfach zu steuern. Einen solchen Kompromiss gehen wir bei Sirius nicht ein. Da auch bei unserem Schwingkiel der gesamte Ballast im Kiel sitzt, haben wir auch dort die gleichen seetüchtigen Rümpfe wie bei allen unseren Yachten mit festen Kielen.

Wenn Sie nicht wissen, welcher Kiel für Ihre Sirius am besten wäre, dann rufen Sie uns doch einfach an. Und sagen Sie uns, wie Sie segeln wollen, wo Sie segeln wollen und was Ihre Törnpläne so sind.